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Von Borby nach Berlin: Kirchenmusiker Heiko Henrich verlässt Eckernförde

  • Kirchenmusiker Heiko Henrich wird am Mittwoch, 28. August, im Borbyer Gemeindehaus um 19 Uhr verabschiedet.

Eckernförde – Für Neues ist Heiko Henrich offen. Den ersten Tanzgottesdienst in der St.-Nicolai-Kirche gestaltete er mit und auch die neue Veranstaltungsreihe Chaoskirche für Familien unterstützte er musikalisch. Experimentieren, improvisieren, Menschen überraschen: Das mag der Kirchenmusiker der Kirchengemeinde Borby. Am Mittwoch, 28. August, wird Henrich im Gemeindehaus in Borby um 19 Uhr verabschiedet. Ab 1. September übernimmt er die kirchenmusikalische Arbeit in der evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Mariendorf.

Am Karfreitag, 1. April 2010, startete Heiko Henrich seinen Dienst in Borby mit der musikalischen Begleitung des Gottesdienstes. Zuvor hatte der gebürtige Saarländer in Lübeck Kirchenmusik studiert, wo er auch anschließend seine erste Anstellung fand. An Borby habe ihm immer gefallen, dass es eine offene und sehr lebendige Gemeinde ist. „Die Gottesdienste sind gut besucht und die Gemeinde ist alles andere als konservativ“, sagt der 54-jährige. Hier konnte er kreativ sein. Jazz und Gospel bekamen bei ihm einen festen Platz. Aber auch die klassische Kirchenmusik mit Orgelspiel, Weihnachtsoratorium und Messias gehörten zu seinem Repertoire. „Ich mag Vielfalt und Abwechslung“, sagt er. „Wenn ich den ganzen Tag das Gleiche machen würde, wäre mir langweilig.“ Morgens Amtshandlungen und Gottesdienste, nachmittags Kinderchorproben, abends Proben mit dem Gospelchor oder der Kantorei, dazwischen ein wenig Zeit, um Dinge vor- oder nachzubereiten, Zeit für seine drei Kinder und für sein Hobby Lindy Hop. So sahen seine typischen Tage aus und so mochte er es. „Ich habe hier tolle Leute kennengelernt und hatte tolle Kollegen in der Gemeinde“, sagt Henrich.

Aufgewachsen ist Heiko Henrich in einer katholischen Familie. Schon sein Vater und Großvater spielten früher Orgel. Als junger Erwachsene erlernte auch er das Orgelspiel. Nach dem Abitur reifte dann der Entschluss, Kirchenmusik zu studieren. Irgendwann folgte der Bruch mit dem katholischen Glauben. Nach Freiheit habe er gesucht und fand diese in der evangelischen Kirche. Er mag es, durch Musik Spiritualität auszudrücken. „Da ist einfach eine andere Kraft am Werk. Musik muss man fühlen“, sagt er. Er selbst liebt Jazz. „Da kann ich mich am besten ausdrücken. Jazz hat eine besondere Energie.“ In seiner neuen Gemeinde in Berlin möchte er weiterhin Jazz spielen, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr als in Borby. Auch Stücke selbst komponieren möchte er weiterhin. Und Trompete wird er lernen. Denn in Berlin wird er unter anderem einen Posaunenchor leiten. Neuland für ihn. Heiko Henrich freut sich auf die Herausforderung.

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