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Mit umwerfendem pröpstlichen Segen verabschiedet: Pastor Alexander Westbrock

  • Zwei Männer im Talar bei Sonnenschein auf einem Parkplatz
    Propst Matthias Krüger (links) entpflichtete Pastor Alexander Westbrock im Rahmen eines Gottesdienstes in Alt Duvenstedt.
  • Von Hand geschriebener Text auf einem Segel in Miniformat
    Eines der vielen kreativen Geschenke: Umgedichteter Liedtext auf Segel eines Minibootes.
  • Bobbycar im Vordergrund, dahinter einer Kiste mit Geschenken, aus der eine Gurke herausschaut, im Hintergrund ein Horn.
    Vielfältig und kreativ: Hornmusik und Gurken als Abschiedsgeschenk. Es ist zu vermuten, dass es auch für das Bobbycar einen guten Grund in den letzten sechs Jahren zu finden gibt.

Fockbek – Rund 100 Menschen haben Pastor Alexander Westbrock am 13.10. aus der Kirchengemeinde Fockbek mit einem Gottesdienst verabschiedet. Der 55-jährige wechselt nach guten sechs Jahren in Fockbek, Nübbel und Alt Duvenstedt in die Kirchengemeinde Stapelholm.

Neben dem breiten musikalischen Wissen und der Freude an Musik aller Art ist Westbrock wohl vielen Menschen auch dank seiner kreativen Gottesdienstgestaltungen in Erinnerung geblieben. Exemplarisch dafür mag an dieser Stelle der Einführungsgottesdienst des aktuellen Kirchengemeinderates im Januar 2023 stehen, in dem er die Geschichte von Sarah, Abraham, Hagar und Ismael mit Gurken nachspielte. Das erklärt dann auch, was eine Gurke in einem der Abschiedsgeschenk zu suchen hatte. Das Faible für Musik schlug sich ebenfalls im Abschiedsgottesdienst nieder: Drei Chöre sangen zum Abschied, außerdem spielten ein Horntrio sowie ein Alphorntrio unter der Leitung von Isgard Boock für den scheidenden Pastor.

In der Predigt sprach Westbrock über Katastrophen, kleine wie große, und darüber, wie der Mensch diese mit Gottvertrauen überstehen kann. Er erinnerte an die Vielfalt kleinerer Krisen im alltäglichen Leben und er führte die Gemeinde durch verschiedene Kriegsszenarien und Naturkatastrophen, in der biblischen und der schleswig-holsteinischen sowie bundesdeutschen Geschichte. Und er zitierte ein Gebet einer Jüdin zum diesjährigen Versöhnungstag Jom Kippur, in dem es frei übersetzt heißt: „Ich bitte die um Vergebung, denen ich Unrecht getan habe. Ich wünschte, ich hätte mehr für die getan, denen ich half. Ich bitte um Verständnis bei allen, bei denen ich unterlassen habe zu helfen. Allen, die mir geholfen haben, danke ich von ganzem Herzen.“  Fehler seien unvermeidlich, weil wir Menschen sind, die die Folgen ihres Handelns nicht voraussehen oder in Gänze erkennen können, so Westbrock. „So bleiben wir lebenslänglich im besten Fall auf Entschuldigung, Versöhnung und Neuanfang angewiesen. Auf Gottes Liebe, die die Schatten verklärt, uns aufrichtet und zuspricht: Auch Du bist das Licht.“

In seiner Ansprache zur Entpflichtung blickte Propst Matthias Krüger zurück auf die vergangenen Jahre und Herausforderungen, denn es gab einige, denen sich Westbrock stellen musste: „Gleich schwere Zeiten in der Kirchengemeinde, die vom Tod geprägt waren. Es galt anzukommen, sich zu sortieren und auszuprobieren. Und Corona war dann ja auch noch. Bei aller Begrenzung bist Du auch mit neuen Formaten und Ideen gestartet.“ Er dankte Westbrock für seinen Dienst und segnete ihn, wie es üblich ist bei einer Entpflichtung. Dieser Segen war im wahrsten Sinne des Wortes umwerfend, denn Westbrock verlor beim Aufstehen das Gleichgewicht und legte eine Rückwärtsrolle hin – bei der weder er noch jemand anders zu Schaden kam.

Zum anschließenden Empfang wurden so viele Torten mitgebracht, dass der Platz nicht reichte und einige wieder unprobiert von dannen ziehen mussten. Der Geschenke so viel, dass Westbrock auch am Montag danach noch nicht alle ausgepackt hatte. Viele Gespräche und Umarmungen, umgedichtete Lieblingslieder, kurzum: Ein sehr gelungener Abschied, der in seiner Kreativität und Vielfältigkeit abbildete, was der Pastor für viele in der Gemeinde war!

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